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Es geht wieder los…. diesmal von Salzburg nach Triest



Heute in einer Woche geht es wieder los! Der nächste Versuch einer Alpenüberquerung. Diesmal „weiter rechts“. Oder links. Je nachdem wie man draufguckt…


Mein Alpenüberquerungs-Kollege von www.bergreif.de (der sich im Gegensatz zu mir echt auskennt) hat das mal schön skizziert. Guckt mal: Der laaaaange dunkel-gelbe Strich, das war letztes Jahr München – Venedig.



Das Christkind hat mir den Rother Salzburg – Triest unter den Weihnachtsbaum gelegt, das wäre dann der blaue Strich.  Weniger Kilometer – diesmal sind es „nur“ 500 km, dafür mehr Höhenmeter in Summe je 26.000 HM rauf UND runter. Ja was soll man da machen?? Außer bereits nach Weihnachten trainierend durch den Tiefschnee zu stapfen.


Hat das Spass gemacht? Najaaaa, manchmal. An so Tagen z.B.




Aber meistens nicht. Weil es meist nicht sonnig war und im Mai  IMMER noch Schnee und viel Matsch lag. Die Hütten coronabedingt lange geschlossen waren, man nirgends sitzen, essen, trinken konnte. Nur hochlaufen und wieder runterlaufen. Im Schnee-Matsch. Kalt. Ich gebe zu, ich war das eine oder andere Mal ein klein wenig maulig. Aber: Seit Mitte Februar sind dadurch fast 25.000 Hm und 700 km auf der Berg-Trainingsuhr… Und das ist ja allein schon ein Erfolg, das hätte ich ohne das Ziel im Sommer wieder starten zu wollen NIE gemacht. Weil ich halt doch so tief innen drin, im Kern meiner Seele, einfach sehr, sehr FAUL bin. Mit einem Buch auf der Couch zu liegen oder in einem Liegestuhl am See kommt meinem idealen Leben schon sehr nahe. 🙂

Und jetzt hab ich mich plötzlich das ganze Jahr doch schon viel bewegt. Das Ziel muss halt attraktiv genug sein. Und die Aussicht erneut einen langen intensiven Sommer durch die Berge zu laufen, die 4 Länder Deutschland, Österreich, Slovenien und Italien dabei zu durchwandern, morgens am Berg oben aufwachen,  wochenlang Kaiserschmarren und Kaspressknödel, Pizza und Pasta essen OHNE dabei zuzunehmen, dem Himmel viel näher sein,  wie früher als Kind „Sommerferien“ haben und wochenlang den ganzen Tag draußen: Ja, DAS ist ein attraktives Ziel. Und die 18 kg Gewicht, die letztes Jahr irgendwo „auf der Strecke“ geblieben sind, sind weitestgehend auch dort geblieben. Einfach weg. Das fühlt sich auch gut an und darf so bleiben. Es scheint tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem eigenen Körpergewicht und der Aufnahme bzw. dem Verbrennen von Kalorien zu geben. Ich dachte jahrelang das sei so miese Propaganda der Fitness-Terror-Industrie… Hatten die doch recht…


Trotzdem fühle ich mich unfit wie eh und je, scheinbar geht das nie weg. Letztes Jahr hatte ich 15.000 hm vorab gelaufen und über 700 km. Ich war monatelang mit schwerem Rucksack durch den englischen Garten gelaufen, fast täglich 10 – 30 km… Die Polizei fand mich zwar seltsam, kam aber irgendwann zu dem Schluss ich sei harmlos… Dieses Jahr hab 10.000 HM mehr auf der Trainingsuhr. Sollte das nicht reichen??? Es fühlt sich überhaupt nicht so an. Na wir werden sehen…Ich werde den Trick aus 2020 versuchen: Immer nur den aktuellen Tag laufen, nicht im Kopf die (völlig utopische) Gesamtstrecke vorwegnehmen. Im Augenblick bleiben,  nur den heutigen Tag, den nächsten Schritt im Blick. Die Freude und die Leichtigkeit im Gepäck und auf sich und seinen inneren Rhythmus hören. Und auf die Wetter-App. Und auf den roten-Rother-Punkt, der ist natürlich wieder mit dabei.


Was ist sonst so alles passiert?


Ich habe mich selbstständig gemacht. Das war ich nebenberuflich schon seit fast 10 Jahren und als ich im Herbst heimkam wuchs langsam die Überzeugung: jetzt ist es Zeit zu springen. Trotz aller Ängste, die mich da phasenweise nachts heimgesucht haben. Danke an alle, die mich hierin bestärkt haben!!


Ich staune, wieviele Menschen mich anschreiben, die die Tatsache dass ich eben mal zu Fuß nach Venedig gelaufen war WENIGER beeindruckend fanden, als meinen  Job zu kündigen OHNE was Neues zu haben und mir ein paar freien Monate gegönnt zu haben. Das eine erst wirklich abschließen und sich Zeit zu nehmen die beruflichen Weichen für die nächsten 5 – 10 Jahre zu stellen. Mir erschien das völlig logisch und ich würde es genauso wieder tun. Erstmal durchatmen. Vielleicht sollte man das als Warnhinweis auf Alpenüberquerungs-Wanderführer vorne dick drauf drucken: „Vorsicht: Ein Sommer voller Freiheit, Weite, Selbstbestimmung und Seelenruhe kann Ihre jeden-Tag-in-ein-Büro-geh-Kompatibilität stark einschränken.“ Ich bin jetzt also meine eigene Chefin und habe mir netterweise diesen Sommer wieder  6 Wochen freigegeben. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, meine Chefin und ich 🙂 Mitte August will ich zurück sein, da muss ich nämlich zurück an die Uni.


Studentin bin ich nämlich plötzlich auch! Ich studiere seit Mai Glück in Berlin (wo sonst). Es gibt erstmals in Deutschland einen akademischen Weg sich mit dem gutes und gelingenden Leben und was gutes Arbeiten auszeichnet zu beschäftigen. Den ersten Studiengang Positive Psychologie! In andere Ländern gibt es das schon länger. Jetzt auch hier. Ich habe ja eigentlich alle Ausbildungen in dem Bereich und während ich noch überlegte ob es Sinn macht sich einzuschreiben, wurde ich gefragt ob ich als Teaching Assistent und Mentorin für einen Teil der Studenten mit an Board kommen will. Ja das wollte ich und bin jetzt quasi als Doppelagentin  unterwegs: Selbst studierend und andere dabei unterstützend sich dieses wunderschöne und dauer-inspirierende Themenfeld zu erschließen. Das ist perfekt und macht mir so viel Freude. (falls ihr euch für das nächste Semester einschreiben wollt, könnt ihr das hier tun: https://www.dhgs-hochschule.de/weiterbildung/positive-psychologie/ Ich empfehle es wärmstens!!)

Mit der Geigerin hab ich auch immer mal wieder Kontakt! Einmal erreicht mich spät abends ein völlig vernebeltes Nebel-Foto. Sie behauptet felsenfest, da sei ich drauf auf dem Bild, sie habe es gerade entdeckt und sich so gefreut!

Eindeutig! Da im blauen Kreis…



In der Vergrößerung sei es aber wirklich GANZ klar zu erkennen… Was für eine Haltung, diese Eleganz! Doch ich denke auch: Das bin ich…



Der Geigerin geht es gut, sie übt fleißig Geige und gibt (online-) Konzerte. Hier z.B.  Sie sieht sooo anders aus als auf dem Berg. Die blonde Dame rechts in schwarz – ab Minute 57 – das ist sie! https://youtu.be/aazYR3PIZgw


Und bei irgendeinem weltweiten Geige-Wettbewerb ist sie auch im Finale. Ich kenn mich da ja nicht so aus. Aber unglaublich, was man alles so für Leute unterwegs kennenlernt… https://m.youtube.com/watch?v=FovCEflD8HA&feature=youtu.be


Das ausgemachte Bier mit Hans, dem netten Rentner von meinem aller- ersten München-Venedig Wandertag hat leider noch nicht geklappt. Erst Corona, dann hatte er einen Schlaganfall, es geht ihm aber schon wieder viel besser. Zuletzt diskutierten wir über Bitcoins, aber ähnlich wie mit Instagram kennt er sich hier viel besser aus.


Den anderen Hans, den von der Faschingsparty auf der Tutzinger Hütte, den hab ich zufällig getroffen. Auf einer Bergtour zum Rabenkopf, da kommt unterwegs mal die Orterer Alm. Da hat er uns eine Saftschorle verkauft und während ich überlege warum er mir so bekannt vorkommt, seh ich das „Hans“ auf seinem T-Shirt steht. Da hab ich dann mal gefragt ob er das ist. Das war ziemlich lustig. Auch wenn er felsenfest behauptete, besagter Abend sei doch mindestens 3 oder 4 Jahre her?? Nein. Das könne er in meinem Blog nachlesen, hab ich ihm erklärt. Der ist quasi wie die Süddeutsche Zeitung, wenn das da steht dann stimmt das auch! (dass er vielleicht einfach mal weniger Bier trinken soll, hab ich nicht gesagt.)

Im Juni auf dem Weg zum Rabenkopf:



Rückblick letztes Jahr Tutzinger Hütte zur Sonnwend-Faschingsparty mitten im Juli:



Ein dritter Herr hingegen überlässt nichts dem Zufall und bittet aktiv um ein Treffen: Herr T. aus München. Er fand um Jesolo herum mal kurz Erwähnung, weil er der Überbringer der grausamen Botschaft war, dass der Produzent meiner Lieblingsflipflops Wandelei, die mich sicher die letzten 100 km durch Italien getragen hatten, schon vor Jahren liquidert wurde. Ich keine neuen mehr kaufen könne und traurig täglich zusehen musste, wie die Sohlen nach 100 km auf heißem Asphalt, nun ja, nicht besser wurden… Wir müssen uns unbedingt VOR meinem nächsten Start treffen. Es klingt dringend. Wir verabreden uns im Biergarten. Und er überreicht mir was???



3 Paar (!!!) Wandelei FlipFlops, in den Farben schwarz, braun und weiß! In MEINER Größe!! Wie verrückt ist das denn?? Wo er die bitte her hat?? Nun mittels Suchauftrag bei Ebay Kleinanzeigen in den letzten Monaten zusammengesteigert 🙂 🙂 🙂 Meine Schuhgröße hat er in irgendeinem alten Beitrag hier mal gelesen, der Tag wo ich nach Jesolo gelaufen bin, da hätte ich das am Rande mal erwähnt…Liebe aktuellen und zukünftigen Blogleser: SO GEHT AUFMERKSAMES LESEN: Die Benchmark wurde an diesem Tag gesetzt.


Sie sind auch noch so wunderschön farblich passend verpackt!! Ich habe hier ja die Frau von Herrn T. im Verdacht. Es sind doch meist die Ehefrauen, die ihren während-der-Arbeitszeit-meinen-Blog-lesenden-Ehemännern helfen, Geschenke schöner zu machen! Mein Ex-Kollege, der mit den Kommas, hat auch eine so nette Frau, die hat eine so schöne Geburstagskarte ausgesucht, die mich im Februar mit einem Bergsteigerheft erreicht hat! Worin sich Profis über die verschiedenen Alpenüberquerungen austauschten. Ich war sehr verwundert, dass ich gar nicht hierfür interviewt wurde … Dafür hat mich Citywire gefragt, wie man beruflich erfolgreich wird. Man scheint der Meinung zu sein, dass ich hierüber mehr zu sagen habe…Falls das wen interessiert – den Artikel findet ihr hier:  2021_04_Citywire


Der Mann (also meiner jetzt) war Abends etwas verwundert ob des FlipFlop Aquariums in unserem Bad, die da zur Grundreinigung herum schwammen. Ich freue mich, dass er sich gar nicht wundert warum mir andere Männer gebrauchte Damenschuhe aus dem Internet schenken. Manch anderer würde das vielleicht komisch finden. Er findet es lustig.



Aber ich hab ja echt noch mehr Geschenke bekommen!!! Zu Weihnachten erreichten mich diverse Badesalze, Lichterketten, Blasenpflaster, Pferdesalbe und alles was ich sonst so für einen weiteren Trip brauchen kann. Und eine Beste-Alpenbloggerin-TASSE!!




Und einen bestickten Untersetzer auf dem das Momo-Zitat aus einem meiner letzten Beiträge draufgestickt ist! Ich flippe echt aus so sehr freue ich mich.

Ja das waren so meine letzten Monate. Ich hoffe, euch geht es auch so gut? Endlich ist der Sommer da, wir können wieder draußen sitzen und ich laufe in einer Woche los. Lief die ganze Orga die letzten Monate immer so „nebenher“ freue ich mich seit ein paar Tagen plötzlich so so sehr!






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