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Tag 8 GTA Süd - Mit Monviso-Blick zur allerersten Unterkunft des GTA



Montag, 22.07.24

GTA Süd Von Rifugio Barbara Lowrie - Pian Melze Locanda Regina (Etappe 41)

Hm rauf 805, Hm runter 835, km 8,1

Zeit unterwegs: 9 - 14 Uhr, reine Gehzeit ca. 4:15 h

Kosten Barbara Lowrie: 45 € p.P. Übernachtung mit HP (50 Euro ohne Alpenvereinsmitgliedschaft) inkl. Kuchen am NM und aller Getränke 52 p.P.


Als wir durch ein Blumenmeer hinunter zum Pian Melze - die erste Unterkunft auf dem GTA überhaupt - laufen, gibt sich der Monviso schüchtern und hält sich mit einem Wolkenhandtuch bedeckt. Oben auf dem heute mit 2.525m höchstem Punkt, dem Colle della Gianna, da hatte er sich kurz gezeigt, also dem Mann.

So sah das bei ihm aus…


Bis ich oben war fing das mit den vorgehaltenen Wolkenhandtüchern an… Ich vermute, der Monviso ist ein Bub. Kaum sind die Mädchen oben und wollen auch gucken, versteckt er sich.

Und weg…


Aber ein bisschen gucken konnte man doch und wir saßen ewig oben, die Sonne ist zurück und wir sind sehr entscheidungszufrieden, die heutige und die gestrige Etappe nicht zusammengelegt zu haben um den zusätzlichen Tag auf dem Rifugio Lago Verde wieder „reinzuholen“. Diesen erneut so zauberhaft schönen Abschnitt hätten wir sonst gestern Nachmittag im Starkregen nur noch versucht hinter uns zu bringen.


Die Nacht in diesem bislang ersten und gleich sehr großem Lager unterm Dach im Rifugio Barbara Lowrie war erstaunlich ruhig und erholsam. Wir sind um 8:15 Uhr die allerletzten beim Frühstück, alle italienischen und französischen Wander-und Klettergruppen sind bereits los, das Deutsche Pärchen scheinbar ebenfalls. Es ist einfach leer in dieser gestern Abend noch so extrem vollen Hütte. Es gibt Marmeladen-und Nutellabrote und Joghurt.


Ich ergattere noch ein Foto von zumindest Teilen des Teams, zwei der Jungs fehlen, die waren wirklich alle extrem süß. Hab gar nicht gefragt ob das auch eine Familie ist, wie im Lago Verde. Das wäre meine Empfehlung an Alleinreisende Wandersfrauen, macht euch einen kurzen Tag hierher und schaut dann den Jungs beim Arbeiten zu :-))



Als ich ihnen nochmal sagen muss WIEEE freundlich sie sind und WIIIEEEEE schön ich das finde, lacht der junge Herr und sagt „du hättest mich mal am Samstag erleben sollen, da war es so voll, da war es mir echt zu viel.“ „Aber gestern war es auch voll und ihr wart alle toll!“ Er freut sich, winkt dann aber doch ab. Soo freundlich sind sie jetzt auch wieder nicht, scheint er zu denken. Das ist wie im Jervis, als der Mann ihnen sagte wie toll sie den Laden im Griff haben und der Wirt meinte, „Danke, aber wir denken immer, das müsste doch noch runder laufen, wir müssten uns noch besser organisieren!“ So wird man besser, wenn man immer nochmal schaut, was man besser machen könnte. Manchmal aber auch unzufriedener. Man darf schon auch immer bemerken, was schon wirklich wirklich gut läuft. Bevor man dann nochmal an einer Schraube dreht.


Ich will noch meinen Eiweiß-Shaker loswerden, ich hatte 4 Portionen Eiweißpulver dabei, die sind jetzt verkonsumiert - der Hersteller versprach schnellen Muskelaufbau. Der sollte jetzt ja abgeschlossen sein, den Rest der Tour laufe ich mit Muskeln, brauche also den Shaker nicht mehr - extra Gewicht im Rucksack, dass ich jetzt loswerden will. „Die trinken doch bestimmt hier alle Protein-Shakes!“ sage ich zum Mann, „Guck mal wie muskulös die sind. Die können meinen Shaker doch bestimmt brauchen?“ Der Mann guckt skeptisch. „Meinst nicht, das liegt eher am klettern und viel Sport machen?“


Der junge Mann hinter der Bar freut sich über meinen Shaker, hat aber eine bessere Idee: „Weißt du was, ich hebe ihn dir einfach auf, bis du das nächste Mal wieder kommst!“ Großartig. So machen wir das.

Und ins Hüttenbuch soll ich mich noch eintragen sagt er und legt es mir hin. Da muss u.a. meine Adresse rein. Hoffentlich schickt er mir das olle Ding nicht nach Hause 😂


Es ist ein Tautropfen-Morgen, mit einem gemütlichem Aufstieg durch sattes Grün das bald einer grandiosen Kulisse weicht. Auf den feuchten Felsen sehen wir in der ersten Stunde noch einige der schwarzen Salamander 🦎 die sich in ihrem Zeitlupen-Roboter-Gang fortbewegen. Man sieht zurück bis zu dem geschlossenen Rifugio, wo wir gestern waren.






Es ist überwiegend gut markiert und nach einer langen Pause vor dem Handtuch-Monviso starten wir den leichten Abstieg, der uns gegen Ende wieder durch ein Blumenmeer führt.







Ein Wasserfall plätschert in kurzer Entfernung vom Pian de Melze, das sind wohl die Anfänge des Po, des längsten Flusses Italiens. An den Quellen kommen wir morgen vorbei. „Wir sind hier also wirklich am A… der Welt“ stellt der Mann sachlich fest.






Die Unterkunft war die erste offizielle GTA Unterkunft auf dem Weg (siehe die Holztafel unter dem grünen Schild) und - so behauptet der Rother - die beste Polenta der cottischen Alpen würde hier serviert werden. Ich bin ja inzwischen skeptisch bei diesen Aussagen, erinnere nur an das PannaCotta-Desaster im letzten Jahr, aber ich habe das natürlich offen und vorurteilsfrei getestet. Ganz ok!


Vor allem, was es leckeres dazu gibt: Käse, Butter, Linsen-Erbsen-Kichererbsen-Curry und Salsicca.



Auf die Panna Cotta haben sie uns ein Minzblättchen gelegt. „Das ist lokale Minze, gleich von da drüben!“ Er zeigt zur Straße.

Autobahn-Minze. Lecker.


Die spektakulärste Begegnung fand jedoch nachmittags auf der Terrasse statt… Irgendwann musste ja genau DAS mal passieren, es war nur eine Frage der Zeit… HEUTE ist es also soweit…


Dort auf der Terrasse steht in die Berge blickend…

Mein….

BERGKLEID!

In pink. „Das ist aber das Vorjahres-Modell“ raune ich dem Mann zu. Er wirkt mäßig interessiert. „Das hieß da aber nicht pink, sondern hatte wieder irgendeinen fancy Namen, ich glaub Cyclam oder sowas.“


Ich springe rüber zu der Kleidträgerin, ich weiß, ich kann sie auf deutsch ansprechen. Das letzte Mal hab ich das Kleid (in dunkelblau, das hab ich auch!) in Vancouver am Hafen getroffen. Die Frau hab ich auch auf deutsch angesprochen.


Sie findet das jetzt gar nicht SOOO spektakulär wie ich. Sie ist sehr nett und so mittel gesprächig. Dann kommt ihre Freundin dazu. „Wir kennen uns doch!“ ruft diese. Es ist die Frau in Unterhose, vom Hotel Laux. Heute trägt sie auch ein Kleid. Und sie sagt exakt dasselbe wie damals: „also WIR machen hier jetzt erstmal einen Pausentag!“ Der Mann wird später von den beiden sagen: „schau, die sind wie wir. Ein Teil ist sehr gesprächig, ein anderer weniger.“ Und er wird herausfinden, dass die beiden aus Hamburg sind und auch bis ans Meer laufen. Ganz schön viele ECHTE Weitwanderer unterwegs diesmal!


Aber das ist mir alles egal, ich will ja jetzt nur ein Foto!


Vereinigung von Cyclam und Cayenne… Wenn jetzt nicht der Werbevertrag mit dem Hersteller ins Haus flattert, dann weiß ich auch nicht.

2 Kommentare

2 Comments


Guest
Aug 02

Also das Oraasch (Cayenne) steht dir ausgezeichnet! Und dein strahlendes Lächeln steht dir auch besonders gut!


Frau G aus N

😘

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Katharina Ehrhardt
Katharina Ehrhardt
Aug 07
Replying to

🧡

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