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Tag 11 Brü-Bri Tour: Vom Schwarzwald in den Zauberwald

Dienstag, 22.07.25

Neuer Pforzheimer Hütte - Satteljoch - Praxmar - Lüsens

Unterkunft Alpengasthof Lüsens

Hm rauf 600, Hm runter 1.250, km 10

Höchster Punkt Satteljoch 2.737 hm

Unterwegs von 8:30 - 14:30 Uhr, reine Gehzeit ca. 5 h

Wetter trocken, besser als angekündigt


Plausch am Satteljoch - heute höchster Punkt
Plausch am Satteljoch - heute höchster Punkt

Herzlichen Glückwunsch zum Namenstag an alle Magdalenas. Wir erfahren bei Ankunft im Alpengasthof Lüsens, heute wird Magdalena gefeiert, die Kapelle im Haus ist der Hl. Magdalena gewidmet und hier waren dementsprechend den ganzen Tag Feierlichkeiten. „War das mal ein Kloster?“ fragen wir. „Ja, das gehört zum Stift Wilten. Das ganze Tal gehört der Kirche“ lacht der freundliche Mann, der uns eincheckt. „Schaut euch doch oben die Kapelle an! Der Schlüssel hängt hinter der Tür. Das Haus wurde 1633 erbaut. Fast 400 Jahre, wow.


Kapelle der Hl. Magdalena in Lüsens
Kapelle der Hl. Magdalena in Lüsens

„Der ist ja so nett“ wird der Mann mehrmals sagen.


Wir bekommen ein DZ, es gibt Wlan, Dusche so lange man will, heute endlich mal wieder Haare waschen. Eine Kapellenbesichtigung, es riecht nach Weihrauch. „Müssen wir gar nicht duschen“ meint der Mann. „Weihrauch reinigt auch…“


Es gibt noch ein bisschen Sonne auf der Terrasse. Und ein Eis!

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Und das Beste: Wir können unsere Klamotten in eine Waschmaschine werfen. Ein guter Ort, nach einem so überraschend schönen Tag. Der mit einem Mohn-Kirsch-Schoko-Strudel begann, nach einer Nacht, die im doch sehr großen Schlaflager überraschend ruhig und erholsam war.


Es ist früh aber lecker! Frühstückssstrudel auf der Pforzheimer Hütte. Ich muss nochmal betonen, wie perfekt die süße Vanillesoße zu den sauren Kirschen und dem Mohn im Strudel passt…
Es ist früh aber lecker! Frühstückssstrudel auf der Pforzheimer Hütte. Ich muss nochmal betonen, wie perfekt die süße Vanillesoße zu den sauren Kirschen und dem Mohn im Strudel passt…

Und dessen Wetter sich heute morgen ebenfalls besser als angekündigt präsentiert. Wir frühstücken mit der Geheimagentin, sie erteilt keine Freigabe für die gemeinsamen Fotos, damit ist ja klar: sie ist wirklich eine echte britische Geheimagentin. Wie aufregend. „Jetzt wissen wir auch wie sie gestern so mühelos die 28 km bewältigt hat…“ flüstert der Mann. Sie hatte behauptet, sie läuft halt schnell, berghoch sei ja kein Problem, dreifache Etappe auch nicht. „Aber die hat bestimmt vom Q so Spezial-Lauf-Roboter-Beine bekommen!“ mutmaßt der Mann.


Wir hören die in der Stube der Pforzheimer Hütte hängende Kuckucksuhr zum letzten Mal kuckucken, im stillen (bzw. Stündlich eben im nicht stillen) Gedenken an die Heimatregion dieser Hütte, dann kruschteln wir uns zusammen.


Jemand hat dem Mann seine Regenhülle eingepackt, sie ist weg. Ärgerlich. Lisa vom Team gibt ihm einen großen weißen Müllbeutel, den schneidet er sich zurecht. Er findet aber, er sieht jetzt nicht mehr aus wie ein Weitwanderer, sondern wie einer der Leichen heimlich durch die Berge transportiert. Aber heute bleibt es vielleicht trocken.


Wir sind immer noch auf Variante 5.1 im Rother, haben jetzt einen steilen Anstieg aufs Satteljoch und steigen dann über den Mini-Ort Praxmar nach Lüsens ab.


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Schon wieder eine so schöne Terrasse, die ungenutzt geblieben ist…


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Los gehts. Pforzheimer Hütte in der Sonne
Los gehts. Pforzheimer Hütte in der Sonne

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Kühe nicken uns ermutigend zu, wir durchqueren ein schönes Hochtal, bevor es an den doch sehr steilen Aufstieg geht.


Wir sind richtig:

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Reißende Flußüberquerung. Irgendjemand vor uns hatte wohl zu viel  Apfelstrudel  :-)
Reißende Flußüberquerung. Irgendjemand vor uns hatte wohl zu viel Apfelstrudel :-)

Und dann geht es bald an die steilen 600 hm Aufstieg. Sobald die geschafft sind ist das Tageswerk gedanklich erfüllt, Abstieg macht mir ja (fast) nie was aus.


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Auf den letzten Metern zum Satteljoch, Pforzheimer Hütte (weit) im Hintergrund
Auf den letzten Metern zum Satteljoch, Pforzheimer Hütte (weit) im Hintergrund

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Der Mann steigt oben noch auf die Lamsenspitze, bald hat er die ihm fehlenden Höhenmeter aus Woche 1 nachgeholt. Er hat oben einen der seltenen Gletscherblicke:


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Ich chille derweil am Grat. Hier oben hat es auch erstmals wieder Netz, man kann ein paar beruhigende Nachrichten Richtung Heimat schicken. Alles ist gut und allen geht es gut!

Eine nette Mitwanderin hält an, sie wollte eigentlich in Sexten sein, ihr Mann hat sich aber kurz vor Abreise verletzt und jetzt ist sie alleine hierhergekommen und wandert durch die Gegend. Sie kennt und mag die Gegend sehr.


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Hier irgendwo haben wir auch - sehr spät - unser erstes Murmeltier der Reise entdeckt. Es hat aus dem hohen Gras - fast perfekt getarnt - zu uns herüber geblinzelt.


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Und dann machen wir uns gemeinsam an den Abstieg, das Wetter hält, freundliche Tiere begleiten uns.



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Der letzte Abstieg führt uns durch einen echten Zauberwald, große Wurzeln ragen über den Weg, dann wieder Steinplatten, trockene Nadeln knistern unter unseren Füßen, die knorrigen Bäume - es ist magisch schön.


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Und da ist schon Praxmar. Ein winziger Ort mit einem Gasthof. Wir überlegen kurz die seltenen Sonnenstrahlen auszunutzen um endlich mal auf einer Terrasse zu sitzen, entscheiden uns dann aber doch weiter zu gehen. Von hier führe auch ein Bus nach Lüsens, aber der Weg dorthin ist total schön, vorbei an Wasserfällen. Man geht auch nicht an der Straße, sondern auf einem Höhen-Wanderweg. Nehmt nicht den Bus, das lohnt sich und ist ein schönes „Füße-auslaufen“.


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In einer halben Stunde sind wir dort und wie ihr bereits wisst, haben wir es dann dort noch auf die Terrasse geschafft.


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Alpengasthof Lüsens
Alpengasthof Lüsens

Das Abendessen ist großartig, die Gesellschaft….laut. Am Nebentisch hat sich eine Wandergruppe niedergelassen, 10 oder 12 Leute, nicht mehr ganz jung aber sehr …lautstark. Ihre Trinkrituale wirken eher jugendlich, sie sind für ein paar Tage unterwegs, haben sich einen privaten Bergführer genommen. Viele Männer, wenige Frauen.


Das Team dort ist meganett, eigentlich kann man auch hier nur Cash bezahlen, wir hatten gehofft, dass man hier mit Karte zahlen kann um die Bargeldvorräte etwas zu schonen. Sie schreiben uns eine Rechnung, sagen wir sollen es irgendwann überweisen. Das ist jetzt echt meganett. Wir hatten eigentlich schon genug Bargeld mitgenommen, aber unterschätzt wie teuer es inzwischen auf Hütten geworden ist. War auf den bisherigen Touren 50 Euro am Berg und 80 Euro im Tal bei unserem Konsumverhalten ein guter ungefährerer Durchschnittswert sind wir jetzt. - egal ob „oben“ oder „unten“ eigentlich jeden Tag bei 200 Euro für uns beide.


Ein Hüttenapfelstrudel am Nachmittag kostet immer öfter 9,90 Euro der Kaffee dazu gerne mal 6,90 Euro. Auch hier haben wir jetzt wieder um die 200 Euro, aber für ein DZ, nicht einen Lagerplatz, opulentes Abendessen, es hätte Sauna gegeben und unsere Wäsche wurde gewaschen.


Apropos Wäsche:

„Ihr habt die Wäsche vergessen!“ sage ich beim Blick auf die Rechnung.

„Nein, die steht hier: Küche divers 5 Euro.“

„Waschküche!“ lacht der Mann.


 
 
 

2 Kommentare


Christine
11. Aug.

Ich liebe virtuelles Weitwandern. Sitze dabei bei Latte Macchiato auf meinem Bayerischen Strandkorb. Ohne Strudel, den gibt's beim Rumhocking nicht. Liebe Grüße

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Das klingt toll! Warte mal ab, was es an Tag 13 für Strudel gibt, der war DER HAMMER!

Enjoy Bavarian Strandkorbgemütlichkeit!! Wetter ist ja grad überall endlich wieder gut! Liebe Grüße, Katharina

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