Sonntag, 06.08.23
Km nix - Hm rauf nix - Hm runter nix.
Unterkunft: Hotel Croce Bianco in Omegna / Ortasee
Wir müssen aus unserer nur für eine Nacht gebuchten Präsidenten-Suite Zi 470 ausziehen, genießen sie aber noch den halben Vormittag. Es gibt Kaffee auf dem Zimmer, gute Gespräche und wir gucken Omegna von unserer Dachterrasse aus beim Aufwachen und dem blauen Ortasee beim Glitzern zu.
Ich hab SOO gut und tief geschlafen. Frühstück lassen wir ausfallen. Um kurz vor 11 verlassen wir das royale Paradies, wir fragen nochmal an der Rezeption nach aber leider haben die „Nachmieter“ nicht storniert, also ziehen wir für diese Nacht in zwei DZ um. Immerhin gab es andere Stornierungen, so dass wir nun alle ein Seeblick-Zimmer bekommen. Wir können in ner halben Stunde schon rein, meint die supernette Dame an der Rezeption. Perfekt, dann frühstücken wir solange draußen.
Wir finden eine süße Bar, die ersten Italiener machen hier schon Aperetivo, trinken Spritz und essen Schinkenplatte. Wir bleiben erstmal bei Cappuccino. Die anderen GTA-ler der letzten Tage stapfen heute entweder 2.000 hm (oder auch nur 1.950) nach oben oder suchen ein Waldbiwak, das laut mehrerer Berichte in einen wohl sehr desolaten Zustand sei. Meine Angst war ja, dass ich dann da auch noch ganz allein bin ob das nicht sehr seltsam wäre. Inzwischen weiß ich, allein wird man da heute nicht sein, das wird eher richtig voll… wir freuen uns an unseren eigenen Zimmern und heute nochmal Baden im superklaren, warmen Ortasee. Also diese GTA-Variante ist wirklich perfekt und sollte noch viel mehr promotet werden!
Dann suchen die andern beiden eine Apotheke, ich beziehe mein neues Zimmer und wasche nochmal Socken und T-Shirts durch, es ist so warm hier, da trocknet alles gleich.
Die Rezeptionistin meinte ja zur Vorwarnung, die neuen Zimmer wären „WEEEIT unter dem, was wir gerade hatten.“ Und dank dieser niedrigen Erwartung, finde ich es dann völlig ok. Die Klimaanlage ist hier so perfekt, ganz ruhig, nicht blasend laut, total angenehm. Auch in diesem Zimmer. Und ich hab immer noch Seeblick.
Der restliche Tag vergeht mit Füße hochlegen, bisschen überlegen wie es weitergeht, (morgen die nächsten 2 kleinen Etappen zu einer mit 5 h zusammenfassen oder doch nur die kleine, 2 h bis Campello Monti? Oder ganz cool einfach mal loslaufen und dann schauen?), Baden, Aperetivo nochmal in der tollen Strandbar, Eisessen, lesen, schreiben, schlafen.
Ich entscheide mich dann doch dafür, die zwei kleinen Etappen zusammen zu legen. Morgen den entspannten 14 Uhr Bus nehmen und nur 2 h bis Monti, gemeinsam mit den Berlinern, kann ich mir zwar gut vorstellen. Aber danach dann gleich nochmal nur ein 3 h Tag? Das ist ja irgendwie doch wenig, man hat ja doch den ganzen Tag Zeit. Und ich möchte am Freitag gerne in Alagna sein… Da kommt nämlich sehr überraschend jemand dazu…
Nachdem das alles durchgedacht und durchgefühlt ist, will ich eigentlich nur die Unterkunft fürs nächste WE reservieren. Wochenende mitten in den italienischen Sommerferien wird es in den Bergdörfern oft voll. Und weil das so gut klappt und die so freundlich war, buche ich dann gleich alles bis nächsten Samstag. Alle gehen sofort ran und sind megafreundlich. Und langsam kann ich meine 3 Buchungssätze auf italienisch.
Wie absurd, gestern noch geglaubt zu haben, ich laufe heute wenigstens die kleine Etappe weiter. Nach 10 Tagen ist das so schön, einfach mal gar nix tun! Und sich aber jetzt schon drauf freuen, morgen dann wieder in den Bergen zu sein.
Nur das mit dem Taxi für morgen reservieren will am heutigen Sonntag nicht klappen. Der eine geht Sonntags nicht ran, der andere sagt die Straße ist zu schlecht da macht er sein Auto kaputt. Vielleicht fährt sein Kumpel Lucca uns. Er schickt uns die Nummer - der geht aber auch nicht ran.
Somit ist es entschieden, ich nehme morgen den ultrafrühen Bus um 7 Uhr und von Paula und David muss ich mich jetzt verabschieden. Sie fahren dann nachmittags mit dem 14 Uhr Bus, gehen bis Monti und tags drauf erst bis Rimella /Chiesa. Paula hat nochmal ihren ganzen Charme gegenüber dem Taxifahrer spielen lassen, die Idee war dass wir gegen halb 10 gemeinsam fahren und wenigstens bis Monti noch gemeinsam gehen. Aber das hat nicht geklappt.
Jetzt geht DAS wieder los, dass man sich von Menschen, die einem in so kurzer Zeit schon ans Herz gewachsen sind, verabschieden muss. Man läuft, redet, isst und trinkt ein paar Tage zusammen. Die Wellenlänge, Humor (und das Gehtempo) haben echt so gut gepasst. Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns auf der Tour nochmal sehen, ich bin jetzt fest einen Tag vor ihnen. Wenn ich nicht irgendwo hängenbleibe, oder sie irgendwo fliegen, wird das knapp. Aber dann tauchen Leute doch immer plötzlich unerwartet wieder an irgendeiner Etappe auf. Ich hoffe einfach darauf. Oder lass mich halt doch irgendwo „zurückfallen“ :-)
wieder ein mit Zaubertinte geschriebener Kommentar. Ich schrieb vor 3 Tagen, dass wir beim Frühstück saßen und uns kaputtgelacht haben über eure Kommentare. Danke dafür…
Liebe Katharina
Ich wünsche dir aaalles Glück für die weiteren Tage, und schönste Momente allein mit dir und den Bergen🥰.
Und auf die unerwartete Überraschung ist man ja sehr gespannt (bringt er das rote Kleid noch mit?)
Noch vielen❣️ Dank für deinen wunderschönen Alpenblog, ich bin soo gerne "dabei".
Liebe Grüsse 🇨🇭🇮🇹
Hat sich "der Mann" doch ein paar Tage freischaufeln können?
es bleibt spannend!!
Paula und David sind dir gegenüber im Vorteil, sie sind hier im Blog weiter mit dir unterwegs.
Wieder eine wundervolle Morgenlektüre 🥰