Sonntag, 20.08.23 // Etappe 23
Le Capanne - Fondo, Unterkunft: (die sehr umstrittene) Trattoria del Ponte, entgegen der Aussagen vorauslaufender Blogger finde ich hier alles völlig ok…
Km 13,5 - Hm rauf 830 - Hm runter 1.170
Zeit unterwegs: hab ich vergessen, Gehzeit lt. Rother 6h
(Bildquelle: Rother, GTA)
Das ist der Giorgio. Hauptberuflicher Alm-Öhi auf der Alpe Chiaromonte. Da könne man sehen, wie ein echtes Original ganz oben auf dem Berg so lebt, wie vor 100 Jahren, verspricht der Rother. Ein bisschen Freilichtmuseum mitten auf Etappe 23, die schon wieder eine schwarze ist. Es beginnt jetzt die schwarze Woche, irgendwie ist die nächsten Tage fast alles schwarz und lang.
Ich bin ja kein Fan davon, grundsätzlich alles zu glorifizieren was „früher“ war. Da war nicht alles besser. Was genau ist jetzt an einer Melkmaschine verkehrt? Aber egal. Was mich viel mehr interessiert ist die Aussicht, ich zitiere, dass Giorgio „Wanderer gerne mit Polenta, Käse und frischer Milch bewirtet.“ Dafür hör ich mir dann auch Geschichten von vor 100 Jahren an. Die Alpe Chiaromonte wird dann noch ein zweites Mal unter diesem Etappenbeschreibung erwähnt, unter „Einkehr“. Einkehr ist etwas, wo man einkehren kann. Oder? Das gibt es selten genug auf dem GTA. Heute eben schon. Toll!
Dann muss ich mich heute auch noch final von den Bonner Damen verabschieden, die haben den gestrigen Nachmittag genutzt, ihre restlichen Tage zu planen und haben sich von den Schwaben mit Ideen von irgendwelchen irrelevanten Nebenrouten anstecken lassen. Es hätte mit ihrer Restzeit genau gereicht, dass sie bis Etappe 28 Ceresole Reale mitgelaufen wären, das soll eh so schön sein, liegt an einem See, man kommt gut weg, aber Eva hatte ein bisschen Respekt vor der Etappe übermorgen, weil sie sehr lang ist, und sie wollen von Ronco aus zurück. Man muss ja schon immer ein bisschen gucken, wie man hier auch wieder weg kommt. Sie waren am Abend sehr „entscheidungszufrieden“ mit ihrem Plan, dieses Gefühl, wenn es sich wieder ganz rund anfühlt. Für mich ja gar nicht!! Ab heute Mittag trennen sich leider unsere Wege.
Habe ich gestern noch gelobt, dass 95% des Weges im Schatten lag und wie angenehm das doch war, kehrt sich das Verhältnis heute um. Der komplette Aufstieg über die Alm-Wiesen des Le Capanne hinauf, der gesamte - sehr schöne Höhenrücken und fast der komplette Abstieg liegen in der prallen Sonne. Es ist unfassbar heiß!
Aber der Reihe nach:
Der Morgen startet entspannt mit Kaffee aus dieser entzückenden Kanne:
Man muss um die Stallanlagen herumgehen, um auf den richtigen Weg zu gelangen, aber sie haben es inzwischen wohl auch echt gut markiert, alles ist leicht zu finden. Vorbei an Ziegen und Kühen geht es den ersten Hitzeaufstieg bis zum heute höchsten Punkt.
Schon sehr früh kommt eine so schöne Felsformation, die eine perfekte Bank kopiert. Hier muss ich eine Weile sitzen und diesen Blick genießen: Da wo am Felsen die rote Markierung ist, das war mein Bankerl. Eine Premium-Loge.
Die Zeit nutzen die Bonner Damen, um aufzuholen. Roswitha überholt, Eva und ich schleichen uns gemeinsam hoch, im letzten Wettkampf um den langsamsten Platz. „Na heute letzter Wett-Schleich!“ rufe ich ihr zu. „Ach, wir haben einen Wettbewerb?“ fragt sie überrascht. „Ja klar, du bist der einzige Mensch auf dem ganzen GTA den ich als ernsthafte Konkurrenz gelten lasse, bei der Frage, wer ist die langsamste auf dieser Tour.“ „Ich kann dich jederzeit verlieren lassen!“ droht sie, „ich kann so langsam laufen, das glaubst du gar nicht!“ „Du kannst noch sprechen während dem Hochlaufen, das gibt Zusatzpunkte. Außerdem würde ich dir immer noch einen Bonus geben, weil du vermutlich 4,5 Jahre älter bist als ich!“ Sie sei 61, sagt sie. Verrückt.
Ich hoffe so sehr, ich kann mir das auch beibehalten, mit 50,60,70 solche Touren noch machen zu können. Vielleicht einer der nachhaltigsten Effekte dieser Wanderung, zu sehen, wie viele das in dem Alter so mühelos bewältigen. Es geht. Möglicherweise muss man dafür was tun?
Zum Giorgio seiner Alpe isses noch ein Stück. Trotz der Hitze gehts ganz gut.
Und auch der Gipfel ist noch ein Stück entfernt.
Aber irgendwann ist auch dieser Grat erreicht. Roswitha wartet schon oben. Eva sagt, es ginge heute soo schwer, sie kann nicht glauben, dass sie schon seit 2 Wochen täglich wandern, sie fühlt sich wie am ersten Tag. Bei anderen ist das immer so leicht zu erkennen und zu sagen „das ist doch normal!“ Mal geht es besser, mal schlechter, mal braucht es ne Pause. Glasklar sieht man das bei Anderen. Nur mit sich selbst ist man so ungeduldig und denkt, etwas stimmt nicht.
Die beiden bleiben noch sitzen, mich zieht es weiter, zu Giorgios Alpe, weil da kann man ja EINKEHREN! Das wisst ja inzwischen sogar ihr! Und guckt mal, von hier sind es nur noch 20 Minuten…
Ja und dann kommen wir da an…
Der Hirte, der da mit Handy in der Hand in der Gegend rumsteht und uns anschaut wie Außerirdische, ist nicht der Giorgio. Sondern… keine Ahnung. Wer anders. Der Giorgio ist am Sonntag vielleicht lieber im Tal und spielt mit seinen Urenkeln. Oder es gibt ihn hier gar nicht mehr. Na, sein Nachfolger ist ja sicher informiert: Ich frage vergnügt, ob wir denn was zu trinken haben könnten. Er versteht mich nicht. Die Damen ergänzen: „Wasser reicht völlig!“ Neiiiiin, was redet ihr denn da, das tut es nicht! Ich wollte ein Spaghettieis und ein Schirmchen dazu, ein eisgekühltes Lemon Soda, Polenta, Speckplatte, irgendwas! Aber doch nicht WASSER.
„Aqua?“ fragt er und guckt dabei wieder so komisch. Er zeigt nach oben. Da steht eine Badewanne auf der Wiese. Die Kuhtränke. „Ääääh…Das ist gar kein Italiener!“ zische ich den beiden zu. „Wie kommst du darauf?“ fragt Roswitha. „Weil der mich überhaupt nicht versteht!“ Roswitha formuliert, sehr freundlich und charmant, dass sie glaubt er sei schon ein Italiener. Die Verständigungsprobleme könnte möglicherweise daher rühren, das meine Kombination italienischer Wörter, die ich einem Satz packe, nicht immer und zu jeder Zeit Sinn ergäbe. Und - an unterschiedlicher Erwartungshaltung. Er fragt sich, was wir hier auf seiner Kuhwiese wollen, ich warte auf den Nostalgie-wie-vor-100-Jahren-Biergarten.
Die Bonner Damen beschreiben den Mann als „so freundlich“. Weil er uns zweimal hilft, das schwere Wasserrohr, aus dem wohl doch Frischwasser kommt, aus der Kuhtränke herauszuheben, damit wir unsere Flaschen füllen können. Mir ist der Typ mit seinem Gestarre total unheimlich, ich lasse ihn nicht aus den Augen. Ein Teil von mir glaubt, er holt gleich sein Gewehr und schießt. Vermutlich auf mich. Ich deute auf den halben Meter Schatten, den seine Hauswand abstrahlt, ob wir uns dort auf den Boden setzen dürfen? Er nickt, aber lässt uns jetzt auch nicht aus den Augen. Als ob WIR ihn gleich erschießen. Ich bin zum zweiten Mal auf dieser Tour froh, jetzt grad nicht allein zu sein. (Das erste Mal war beim Höllenabstieg mit Paula und David…) Ich hab zum ersten Mal hier bei einem Menschen ein „komisches Gefühl.“
Es ist nicht richtig gemütlich, aber man kann sich das einfach nicht vorstellen, es ist der erste Schatten seit dem Frühstück, wir müssen jetzt wenigstens 10 Minuten hier sitzen, kaltes Wasser trinken und zwei Bissen essen.
Plötzlich zieht der Typ sein T-Shirt aus und läuft zweimal vor uns auf und ab.
Alm-Laufsteg.
Jetzt glaube ich doch auch, dass er ein Italiener ist.
Aber dann machen wir uns sehr bald los. Richtig angenehm ist die Situation wirklich nicht.
Und wir haben nur noch einen Kilometer gemeinsam, dann heißt es mal wieder, sich von liebgewinnen Mitwandererinnen zu verabschieden. Sie steigen gleich nach Traversella ab, ich laufe die „normale“ Etappe nach Fondo.
Und weg sind sie. Meine Bonner Damen. Ein so tolles Paar. Eine sehr weise Frau, eine sehr lustige. Was für eine gute Kombination. Ich kann jetzt nicht mehr spontan krank werden, Kinder bekommen, oder - sehr wahrscheinlich auf einer so langen Tour: Alt werden. Krankenschwester, Hebamme, Altenpflegerin alles weg! Und gute Gesprächspartnerinnen auch. Aber man muss das positiv sehen, mein härteste Konkurrenz um die langsamste Weitwanderin auf dem GTA: Ebenfalls weg!
Es bleibt sonnig, die Blicke sind großartig, aber die Hitze setzt schon zu. Ich vermeide konsequent, das noch kühle Alm-Wasser zu trinken, sondern trinke das warme aus den morgens aufgefüllten Flaschen. Das kalte verwende ich, um jede halbe Stunde meine Kopfbedeckung und mein T-Shirt zu kühlen. So komme ich echt ganz gut durch den Tag.
Jetzt kommt der Teil, den der Rother als manchmal heikel bezeichnet, auf engen Hangquerungen geht es leicht abwärts. Ich finde es geht gut, die Wiese scheint auch kürzlich gemäht worden zu sein.
Und irgendwann nähert man sich auch wieder der Zivilisation.
Eine Brücke kommt in Sicht und da sehe ich sehr verheißungsvoll WAS von weitem stehen? Zwei einsame Rucksäcke! Ich habe einen Verdacht, da badet doch bestimmt wer?
Und tatsächlich, meine Super-Bade-Spot-Finder, das deutsch-amerikanische Pärchen, liegt da mal wieder am Felsen. „Da hinten ist es ein bisschen tiefer, da kann man sogar kurz untertauchen.“ rufen sie mir zu. Das ist jetzt sehr sehr sehr perfekt.
Ich bin gleich mit den gesamten Klamotten rein, es ist ja total ineffizient, den Bikini anzuziehen um danach dann doch T-Shirt und Buff und kurze Hose und alles unter Wasser zu tauchen um sich für den Restweg kühl zu halten. So ist gleich alles nass und kühl und tut für eine Stunde wieder so gut. Man muss nur aufpassen, dass kein Handy in der Hosentasche ist.
Ich lauf eh rum wie ein Landstreicher, der Mann hatte mir ja neue Sachen gebracht, weil so viel schon kaputt war, oder zu groß geworden irgendwie. Aber die neue kurze Hose hat auch schon wieder kleine Löcher (sitze ich doch zuviel auf Felsen herum?) Und mein Tshirt auch. Na die letzten 10 Tage wird’s schon noch irgendwie gehen.
Tropfendnass mache ich mich auf den Weg, die letzte Stunde nach Fondo. Es kommt gleich ein kleiner Ort, da gäbe es auch eine Unterkunft bei einer „Kräuterhexe“, die wohl sehr gut kocht. Dafür hat man dann morgen - an einem echt langen Tag - ne Dreiviertel Stunde und 100 Hm mehr. Als ich an dem Haus vorbeikomme, sehe ich ein rotes T-Shirt auf der Terrasse stehen. Nanu, die beiden kenne ich doch, die sollten aber doch einen Tag vor mir sein? Es ist das Paar aus München, mit der knallenden Proseccoflasche im Belvedere. „Was macht ihr denn hier?“ rufe ich rauf. „Wir haben eine Verletzte.“ Oh nein. Seine Frau hat sich zweimal den Fuß verstaucht, einmal beim Runterweg nach Quincinetto (das war meine Rennstrecke) und gestern auf meinem heutigen Abstieg über die zum Teil buckligen Wiesen. vor denen ja auch der Rother ausdrücklich warnt. Nein sowas blödes!! Sie wirken aber total vergnügt. „Jetzt haben wir heute hier einen Pausentag gemacht, das war so schön und fahren morgen heim.“ Ihr Fuß ist geschwollen und richtig dick. Sowas Blödes!!! Das geht so schnell!
Ich komme hoch auf die Terrasse, setze mich eine Stunde dazu, das Deutsch/Ami Pärchen chillt in der Sonne, die Schwaben hängen gerade Wäsche auf. Ich bekomme von der Kräuterhexe ein eiskaltes Lemon Soda (endlich!) und Wasser. Es folgt ein wirklich netter Bergratsch, wir tauschen aus was alles so passiert ist. „Du hast grad die Quantenphysikerin verpasst, sie ist vor einer Stunde los. Ihr geht es nicht gut, sie bricht auch ab, sie hat wie einige andere auch sich was mit Magen Darm eingefangen.“ sie steigt nach Traversella ab, da wo auch die Damen heute hin sind. Ich schicke ihnen eine SMS, sie sollen nach ihr Ausschau halten! (Kurz drauf kommt ein Foto mit allen zu dritt…)
Ein Mann sei ihnen auf dem Anstieg zum Le Capanne entgegen gekommen, erzählen sie weiter, er kehrte auch um, er habe sich mehrfach übergeben. Zwei weitere hätten dasselbe, wären auch heimfahren. Irgendwo falsches Wasser, ein Virus, eine Lebensmittelvergiftung, man weiß es nicht.. Da bin ich ja mal wieder superknapp an so nem Mist vorbei gekommen.
Ob ich wirklich noch weiterlaufe nach Fondo, in diese schreckliche Unterkunft? werde ich gefragt. „Manche beschreiben sie als etwas schmuddelig, das Essen aber gut.“ zitiere ich den Rother. „Na dann doch lieber gutes Essen als saubere Bettwäsche“ witzel ich. Alle gucken mich ernst an. Irgendein Freund von der Quantenphysikerin sei da kürzlich erst gewesen, schmuddelig sei wohl die Untertreibung des Jahrhunderts, grauenvoll, das Essen verschimmelt, naja zumindest ein Pfirsich, Dosenravioli, es wäre wirklich sehr furchtbar, eine echte Zumutung. Nach einem langen, heißen Tag draußen, macht es schon was mit einem, wenn „jeder“ zu wissen scheint, dass man grad in das schlimmste Loch des ganzen GTA hin absteigt. Kurz überlege ich ob ich auch hierbleiben soll, aber ich habe unten reserviert, die richten sich, ich gehe da jetzt noch runter. Wir verabschieden uns - ich ziehe weiter.
Und bin eigentlich sehr vergnügt: Ich habe gebadet, Limo getrunken, ein paar Wanderergeschichten mit netten Menschen ausgetauscht, jetzt die letzte knappe Stunde gemütlich bis Fondo, es wird endlich schattig, es wird schon nicht so schlimm sein.
Der Mann ruft an, ob ich nicht langsam mal da bin? Ja, bin gleich in Fondo, sage ich. „WAAAS? Du gehst bis Fondo, hast du dich echt in dieser schrecklichen Absteige eingebucht? Das muss so furchtbar sein, alles schmuddlig, ein Pfirsich war verschimmelt.“ Der Mann klingt total entsetzt.
Stop. Wortanalyse. Ein probates Mittel in der Psychologie und in der Kriminalistik. Gibt es Auffälligkeiten in der Formulierung? Ich gucke ja als Vorbereitung auf meine Touren gerade im Winter viele alpine Fortbildungssendungen, um mich wissenstechnisch immer auf dem neuesten Stand zu halten. Der Bergdoktor, zum Beispiel. Und der hat genau so mal einen (wie immer sehr schweren) Fall gelöst. Weil es Auffälligkeiten in der Formulierung der Symptome gab. Hier gibt es auch Auffälligkeiten. „Wo habt ihr das alle mit dem verschimmelten Pfirsich her??“ will ich wissen. „Das hat der Wien-Nizza Mann in seinem Blog geschrieben, er war da vor 2 Tagen!“ Aaaaaahhh!! Da hat es auch die Quantenphysikerin her und die hat es allen anderen erzählt. Und jeder vielleicht noch ein bisschen was dazu gebaut? Ich atme ein bisschen auf. Es macht einen Unterschied, ob 100 Leute sagen, etwas war furchtbar, oder ob 100 Leute EINEN zitieren, der es gerade an dem einen Tag furchtbar fand. Weil es vielleicht an dem einen Tag nicht perfekt war. Oder weil er selbst einen schweren Tag hatte, ich kenne das, die Leserinnen der ersten Stunde erinnern sich vielleicht noch an meinen Beinah-Nervenzusammenbruch auf der Capanna Fassa vor 3 Jahren. Als ich nach einem so harten Tag entscheiden sollte ob ich Polenta mit Pilzen oder mit Käse will und ich das nicht entscheiden konnte. Weil ich beides wollte. Und es das nicht gab. Da fand ich plötzlich auch alles und jeden doof.
Der Fluss ist unten so schön, und die Lage ist auch toll, es gibt viele Pools, eine große Brücke, die nachts beleuchtet ist, viele Leute picknicken hier. Die beiden Lehrerinnen kommen mir entgegen, sie waren grad baden. „Wie schlimm ist es?“ rufe ich ihnen zu.
“Was denn?“ fragen sie verwundert. „Na die Unterkunft!“ „Ganz normal, alles ok, wieso?“
Mein Zimmer ist sauber, das Bad völlig ok, wie immer halt ein Raum mit Waschbecken, Dusche und WC für „alle“, alle sind hier aber nur 2 Zimmer, nichts wie sonst oft 10.
Ich bin so erleichtert.
Es ist sehr gut, dass sich diese Info so pfeilschnell verbreitet hat, danke lieber Wien-Nizza Mann und danke liebe Quantenphysikerin 😊. Deshalb hab ich für heute noch das zweite von zwei Zimmern bekommen :-) für mich ganz allein. Weil alle anderen oben geblieben sind. Weil sie Angst vor einem angeschimmelten Pfirsich haben…und vor Dosenravioli. Als ob es die in Italien gäbe. Vielleicht in Jesolo im Campingplatz Shop. Aber sonst auch nirgends.
Das Essen ist nicht das 10 Gänge Menü im Belvedere, aber völlig ok. Tortellini mit Tomatensoße, ein Gulasch, Tomatensalat. Käse und….Trommelwirbel eine Schale mit Obst…
Die Pfirsiche, die heute Nektarinen sind, sind unverschimmelt und lecker.
Die beiden, die das betreiben sind bestimmt über 80 und ich bin grad sehr dankbar, dass sie 7 Tage in der Woche diese Unterkunft offen halten, damit so Verrückte wie wir bei 40 Grad wandern gehen können. Und ich habe das dringende Bedürfnis, sie in Schutz zu nehmen. Es ist alles völlig ok, die Lage genial schön.
Und eine Eistruhe gibt es auch.
Als der Sonntags-Auflugs-Trubel weg ist, haben wir das ganze schöne Areal für uns. Ich sitze lange draußen bei den Picknickbänken in einer der wenigen lauen Sommernächte.
Hatte ich bis dato auch Respekt vor der langen Etappe in ein paar Tagen, hab ich jetzt gerade gelesen, dass morgen eine der technisch schwierigsten des ganzen GTA ansteht. Ich gebe zu, das beunruhigt mich etwas und gleichzeitig bin ich sehr froh jetzt gerade in dieser viel diskutieren Unterkunft in Fondo zu sein, und nicht in der (angeblich) besseren, die mir morgen früh noch fast eine Stunde und 100 Hm mehr draufgebrummt hätte. Es ist alles gut hier, ich habe einen Balkon, durch die offene Tür höre ich den Fluss rauschen.
Und ich bemerke auch: Der Tag war wegen der Hitze fordernd, aber es geht mir jetzt wirklich gut. Ich fühle mich nicht erschöpft oder erschlagen, hab kein Kopfweh von der Sonne, nichts tut weh. Die Haut ist nirgends verbrannt, man kann ja gar nicht so viel Sonnencreme auftragen, man schwitzt es ja sofort weg. Ich bin heute wieder sehr demütig geworden, wie schnell das geht, das eine Tour ungeplant beendet wird. Scheinbar darf ich noch ein bisschen weitergehen.
Also ich mag so komischblickende, shirtabziehendumdannvordenfrauenhinundhergehende Typen nicht. Vielleicht liegt's an "meinem" Tag, aber ich könnte grad k....
Ich bin einfach rückwirkend so so froh, dass ihr da zu Dritt wart!🙏
Und ebenfalls froh, wenn ich das richtig gelesen habe, dass du "dieses" Wasser nur für äussere Zwecke verwendet hast. (Lieber Verdursten als V'erbrechen. Natürlich nicht gänzlich verdursten....)
Du scheinst einen inneren Zeiger zu haben, der dich irgendwie führt. Auf so ein gutes Bauchgefühl hören zu können ist einfach gold wert💛möge es so weitergehen!
Hab weiterhin viel Freude🥰
P.S. Du willst ja bestimmt nicht wirklich arbeiten auf deinen schönen GTA-Wegen...und dennoch...🤷♀️... danke für die kleinen (für mich grossen) Beispiele in Sachen "entscheidungszufrieden". Ich kann das grad gut verwenden in meinem…
Da haben wir wieder den Beweis, dass du wirklich immer halbvolle, und niemals (extrem selten fast niemals) halbleere Gläser siehst!
aber jetzt mal was anderes, ich muss glaube ich dringend zum Optiker…..ich habe das Bild genau abgesucht, rangezoomt, rauf und runter, von rechts nach links geschoben ….wo ist diese ROTE MARKIERUNG? /ok, kaum eine halbe Stunde später, hab ich sie gefunden….die rote…🙈
Diese "Lebenwievorhundertjahrenhütte" war ja echt so….damals wären 3 Frauen, die alleine am Berg rumsteigen, ohne dabei zu arbeiten, auch bestaunt worden und misstrauisch beäugt, wie ihr drei Wanderladies! Also, alles stimmig.
es bleibt also spannend! Freu mich auf morgen!