Tag 4 - Brü-Bri Tour: (politische) Schlammschlacht - Flucht durchs Gatterl
- Katharina Ehrhardt

- 27. Juli
- 10 Min. Lesezeit
Dienstag, 15.7.25
Knorrhütte - Gatterl - Hochfeldern Alm - Coburger Hütte
hm rauf 610, hm runter 750, km 12,6
unterwegs von 9:30 - 16:30, reine Gehzeit ca 5:30h
„In dem See darf man nicht baden!“ ruft ein kleines Mädchen laut. „Der ist voller Kuhfladen!“
„Was ist denn ein Kuhfladen“ fragt ein vielleicht 12 jähriger bald-Teenager, der gerade an der Schwelle steht, cool zu werden. Oder sein zu wollen. Vermutlich ihr Bruder.
„Kacka von der Kuh!“ schreit das kleine Mädchen über den ganzen See.
Ich warte auf Echo von allen Seiten, aber es kommt nichts.
Fehlende Felswände.
Am Königssee, da hätte man das jetzt von allen Seiten gehört. Das hätte ich lustig gefunden. Die zu den eben besprochenen Ausscheidungen dazugehörigen Kühe, die grad aufgereiht hintereinander eine Spazierrunde am See drehen, bestimmt auch.
Der bald-Teenager springt erschrocken zur Seite, einen Meter weg vom Seeufer, wo er gerade noch seinen Zeh drin hatte. „Igitt, das ist ja ekelhaft!“ der ganze Junge schüttelt sich. Das finde ich jetzt auch lustig.

Schauort dieser Szene: der Seebensee, ein traumhaft schöner Bergsee, über den neulich zu lesen war, es sei der schönste Bergsee der Welt. Inwieweit das Tourismusamt Ehrwald bei dieser Auszeichnung ein Wörtchen mitzureden hatte, ist nicht überliefert. Fakt ist: Er IST schön!! Wir waren hier vor zwei Wochen schon auf einer letzten Trainings-wandertour vorbei gekommen und da ich damals das Spezialwissen der jungen Dame noch nicht hatte, war ich bei ca 13 grad Wassertemperatur schwimmen, draußen war es ganz warm.

Das war herrlich. Und ich freue mich seitdem auf diesen Teil der Etappe, und hatte schlauerweise gleich für morgen einen Pausen-Bade-Tag eingeplant. Heute ist es kalt und nieselt. Seufz. Kein Badestop…Also, schlechtes Wetter hatte ich ja gar nicht auf dem Schirm. Das hatte ich noch nie auf einer Tour! Lieber Wettergott, du hast mitbekommen, dass ich wieder losgelaufen bin?
Hat man es bis hierher geschafft, ist es nicht mehr weit, ein kleiner Aufstieg noch bis zum heutigen Endziel, die traumhaft gelegene Coburger Hütte, wo ich zwei Nächte bleiben werde. Da ist noch ein See, in dem kann man auch baden. Der Drachensee. Da sind auch weniger Kühe. Der sieht bei schönem Wetter so aus. Heute ist Nebel, ich habe bei Ankunft gar kein Foto gemacht.

Ich habe es folglich nach Österreich geschafft - ich musste heute morgen flüchten…Polit-Promis waren mir auf den Fersen. Aber der Reihe nach…
Der Tag, den ich als gemütlichen Spazier-und Badetag geplant hatte war doch gar nicht so ohne.
Meine Regenhose wurde vom Gatterl zerrissen, bzw. Von einem Felsen dort (ja ich bin ein biserl tollpatschig gerutscht und spektakulär mit beiden Händen am Seil die Felsen entlang geschrappt.)

Und Schlamm hab ich im Laufe des Tages doch auch einiges mitgenommen.

Alle mir entgegen kommenden Wanderer sahen aus wie auf einem Schlamm-Catch-Event. Der morgendliche Starkregen hat den Teil hinterm Gatterl in eine durchgängige Schlammpiste verwandelt. Hoch mit Stecken ging’s, runter sind die mir entgegen kommenden Wanderer meistens einfach auf dem Hosenboden. Und sahen dementsprechend aus.


Der Tages-Start war zeitlich gemütlich, heute muss ich ja nicht früh los. Die Wetterprognosen kann man wegwerfen. Es hieß, trocken bis 14 Uhr. Jetzt ist es 8 Uhr und es gießt aus Eimern. Der Wirt verweigert weitere Wetter-Auskünfte „diese Woche stimmt echt nix, würfelt es euch aus!“ Die meisten sitzen noch in der Stube und… warten.
Dann warte ich wohl auch und schau weiter in den Himmel. Heute isses nicht so lang, Rother behauptet 4:30 h. Das werde ich nicht schaffen, das weiß die schnelle Frau zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht, daher bestellt sie entspannt noch einen Tee. „Mit oder ohne Rum,“ fragt der Wirt. Es ist 8:15 Uhr. Ich dachte, die Frage sei ein Witz, aber die neben mir sitzende Dame sagt mit einem seufzenden Blick in den Himmel „Für mich bItte mit.“
Die Stimmung in der Hütte ist aufgeheizt, Gesprächsthema Nummer 1? Oh weh…
Nun, ich fürchte ich bin nicht ganz unschuldig an diesem kollektiven Ärger, der die wartenden Wanderer hier durchrüttelt. Ein neues Aufreger-Thema, das den Ärger um das zweite Indoor-Gipfelkreuz ablöst. Ich versuche, mich unauffällig zu verhalten und überlege, wo mir der Fehler unterlaufen ist.
Ich wollte diesmal (noch) leiser sein, nur heimlich an euch liebe Community berichten. Ihr seid toll - aber nicht viele 😂 Das soll auch so bleiben.
overtourism ist schließlich ein Problem.
Nicht wieder so einen Wirbel auslösen, wie kürzlich in Venedig.
2020 noch ein unbekannter Lagunenort, seit meinem Eintreffen nach 39 Tagen Wanderschaft am 14.8.2020 in aller Munde, überrannt von Touristen aus aller Welt. Inzwischen gibts es eine „Eintrittsgebühr“ um den Massen Herr zu werden (oder um zumindest noch mehr an ihnen zu verdienen….) 2020 war da wirklich gar nichts los - Ihr könnt die Bilder hier Angucken, von meinem Eintreffen auf einem leeren Markusplatz. Damit ist’s vorbei. Und mit dem Vormarsch der KI, die auf Knopfdruck alles in alle Sprachen übersetzt, kann sich jeder dahergelaufene amerikanische Milliardär meine Touren übersetzen lassen und sehen wie schön es da ist. Und nun? Heiraten die dort gleich - Menschenmassen und Promiauflauf inklusive. Liebe Einwohner von Venedig, das tut mir leid. Wobei, George Clooney war auch da. Im Pyama! Ein Teil der mehrtägigen Hochzeitsfeierlichkeiten war eine Pyamaparty. Milliardäre sind komisch.
Ich hatte leider keine Zeit vorbei zuschauen, vor Beginn meiner langen Sommerpause ist einfach immer sehr viel zu erledigen. Etiketten aus T-Shirts schneiden, Kleidung abwiegen, alle offenen Projekte gut abschließen. Silbertabletts zurückbringen.
Ich vermute, es war das schnelle, unbedachte Foto der Spaghetti Bolo gestern von der Knorrhaus-Terrasse. Ich wollte doch nur einen kurzen Terrassenmoment teilen - und vermute, damit hab ich ihn auf meine Spur gelockt: Bayerns bekanntesten Foodblogger - Dr. Markus Söder. Im Nebenberuf bayrischer Ministerpräsident.
Kaum bin ich auf der Zugspitze und berichte (mehr oder weniger) live, will er jetzt auch hier hoch.
Dass er gleich noch den Bundeskanzler mit anschleppt, das hätte es wirklich nicht gebraucht. Ich sehe es bildlich vor mir, ein aufgeregter Söder am Telefon: „Friedrich, komm schnell runter aus deinem grausigen Berlin zu uns ins schöne Bayern, große Dinge passieren hier, ein neuer europäischer Fernwanderweg entsteht, die BrüBriTour. Weißt schon, die den Brünstlkopfweg mit Brixen verbindet.“
Bei Brixen muss er erst erklären „das in Südtirol!“ da gibts mehrere, Brünstlkopfweg gibt es weltweit nur einen. Das muss man nicht erklären. Ich spare mir seitdem unglaublich viel Zeit, z.B. bei Onlinebestellungen. Gibt man an, in einem Goetheweg oder einer Robert-Koch-Str zu wohnen, da schlage die (guten) onlinesysteme unzählige Städte vor, in denen diese Strasse jetzt sein könnte. Gibt man Brünstlkopfweg ein, kommt genau EIN Vorschlag: 82490 Farchant.
Weiter hat er bestimmt, mit Begeisterung in der Stimme gesagt. „Eine Tour, die mehre Länder Europas verbindet und Hoffnung schenkt, was für eine Story! Wenn du dich beeilst erwischen wir die Alpenbloggerin für ein gemeinsames Foto und ein Interview. Das wird unsere Umfragewerte stärken, deine und meine.“
Damit hat er natürlich recht, aber ich hab Sommerpause und gebe erst wieder ab September Interviews. Und vor den politischen Karren lasse ich diese Tour auf keinen Fall spannen! Und für ein Selfie stehe ich auch nicht zur Verfügung. Das können die zwei voll vergessen! Und morgen kennt dann diesen schönen, aber gänzlich unbekannten Berg bei Garmisch wieder die ganze Welt.
Herr Söder ist heute auf der Zugspitze, um unserem neuen Bundeskanzler zu zeigen, wie schön Bayern ist. „Ausblick und Durchblick“ das Motto des Besuchs, der Besuch soll ein Zeichen sein „für Harmonie und Respekt“
„Was mach ich denn jetzt?“ hab ich den Mann vorhin am Telefon gefragt. Das Netz auf der Knorrhausterrasse ist hervorragend. Er sagte leise: „Setz dich nach Österreich ab.“
Ein guter Rat. Deshalb muss ich jetzt wirklich los.
Der Regen wird stärker.
Mal im Ernst, es überrascht mich tatsächlich, was diese Info mit der Stimmung in der Hütte macht. Alle sind plötzlich gereizt, laut, diskutiert wird nur wer von den beiden eigentlich der größere Depp, der größere Verbrecher sei. Und was man dem Merz nicht alles erzählen wird, wenn man ihn gleich trifft. Einer beschließt „heute dann eben nicht aufzusteigen, nicht wenn der auch oben ist“
Menschen sind manchmal komisch.
Oder wie der Dalai Lama sagt: „in der Wut verliert der Mensch seine Intelligenz.“ man kann es grad gut beobachten (Autokorrektur hat aus dem Dalai Lama grad den Salami Lama gemacht😂)
Glauben die Leute echt, der steht da oben am Geländer und wartet, dass ihm mal alle sagen, was sie von ihm halten? Oder dass es ihn interessiert, dass jetzt einer wegen ihm heute nicht zur Zugspitze aufsteigt?
Ich muss mich jetzt doch einmischen, es geht nicht anders. Es passiert ein absoluter Glücksfall, ein alpiner Lottogewinn, und die Leute platzen vor Wut?
„Ihr versteht schon, was das bedeutet?? Die Gondel geht bis 14 Uhr nicht, keine Tausende Menschen die hochgekarrt und ausgespuckt werden, keinerlei Touristen oben, nur die Handvoll Leute, die es zu Fuß hoch schaffen. Ihr, nur ihr die ihr hier grad sitzt und wartet, dass der Regen aufhört, sonst niemand! Was ist das bitte für ein Glücksfall! Genießt es freut euch, ihr habt den Gipfel heute, und nur heute komplett für euch.“
ICH überlege nochmal hoch zugehen. wenn das Wetter sicher gut wäre, würde ich es tun. Ich rechne noch ein bisschen rum, aber das geht sich einfach nicht aus. Es ist gleich 9 Uhr. Mit Gondel würde es vielleicht gehen. Aber die geht ja genau nicht.
9.25 Uhr Ich geh jetzt los. Und habe plötzlich eine Mission: ich werde jedem mir entgegenkommenden von-ehrwald-auf-zugspitz-Aufsteiger sagen, dass heute sein Glückstag ist.
Wohl einer der Gründe, warum ich heute so langsam Vorwärtskomme. Aber ich habe viele schöne Gespräche und treffe sehr viel nette Menschen von wirklich überall her. Der Weg zieht sich in einem weiten Bogen von der Knorrhütte weg, man sieht noch lange zurück

Und auch zurück ins Reintal, wo Wolken durch tanzen um dann kurz drauf den Blick wieder frei zu geben.

Es ist ein traumhaft schöner Morgen, und - wie ich zu diesem Moment noch nicht weiß - die einzig trockene Stunde des Tages.

Ich treffe viele nette Menschen.
Und lerne, dass 99% der Menschen erstmal mit einem Wutanfall reagieren, wenn man „Glückstag“ und „Bundeskanzler“ im selben Satz sagt. Ein zutiefst freundlicher, herzlicher Franke (schon wieder einer) ändert binnen Sekunden seine Gesichtsfarbe, eine Gewitterfront zieht auf, wie wir es so oft in den Dolomiten erlebt haben „der Volldepp! Da geh i glei amol nauf und sach dem amol mei Meinung“
Es gibt eine einzige positive Reaktion, ein junges Paar aus dem Baskenland. Sie sprechen so gut englisch wie ich spanisch, ich weiß nicht was Bundeskanzler auf Spanisch heißt, dann erinnere ich mich an ein Computerspiel, das der Mann früher (sehr viel früher) manchmal gespielt hat, da war er Präsident einer karibischen Insel „El Presidente“ das Wort leihe ich mir jetzt aus. Die Frau ist total begeistert. „El presidente von Deutschland ist auf der Zugspitze? Schnell, hoch!“ feuert sie ihren Mann an. Herr Merz, Sie haben doch einen Fan. Ich habe ihn gefunden. Im Baskenland.
Nach dem plötzlich so rotgesichtigen Franken ändere ich meine Taktik, ich erzähle nur noch vom Glücksfall wegen irgendwelchen Promis. Gipfelglück allein. Jetzt freuen sich alle gleich. Wie schön.
Ich nähere mich dem Gatterl.


Ich genieße die Tour total. Der Weg ist richtig toll.


Ab 11:30 Uhr höre ich auf die frohe Gipfel-heute-alleine-Botschaft zu verbreiten, jetzt würde es nur noch meine berglaufende Nachbarin vor 14 Uhr hochschaffen. Dem Rest der schlammverspritzen und rotgesichtigen Holländern, Franken, Belgiern und sogar Tschechen traue ich das von hier aus in 2 h nicht mehr zu.
Das Ehrwalder Alm Gebiet erscheint.

Außerdem steht plötzlich eine Hütte vor mir, es fängt an zu nieseln, ein klares Zeichen des Himmels einzukehren. Ach, die kenne ich ja vom skifahren! Im Januar bin ich hier mit Freundinnen aus Kochel draußen gesessen, da war’s wärmer als heute.


Drinnen sitzt eine total nette belgische Familie, wir unterhalten uns ewig. Drei Generationen, Opa, Tochter mit Enkel. Sie sind mit dem Wetter nicht ganz glücklich, aber trotzdem vergnügt. Belgien ist ja das einzige (westliche) Land, dass Unverheiratete, Kinderlose Besserverdiener noch höher besteuert als Deutschland. Ein einziges Land weltweit. Ich schaue auf die Uhr, schaffe ich es doch noch kurz hoch zum Bundeskanzler? Ich hätte auch was zu besprechen….
Irgendwann ziehe ich weiter, genau richtig um das entzückende kleine Mädchen am Seebensee rechtzeitig zu hören, die Geschichte kennt ihr ja schon. Der ganze Weg ist aber einfach nur schön. Der Rother schreibt was von „Märchenlandschaft.“ Auch jetzt im Regen.




Und dann: Tagesziel erreicht!

Baden ist wie gesagt heute nicht, auch nicht oben im schönen Drachensee. Der Abend auf der Coburger Hütte wird sehr nett. Die ganze Hütte toll.

Viele Alpenüberquerer. Eine nette Tischrunde. Ein paar Herren, zwei Frauen, die auch auf dem Weg nach Brixen sind, eine Schweizerin aus Zürich, die sich 4 Monate berufliche Auszeit gönnt und auf der via alpina unterwegs ist. Es geht - mal wieder - um das olle indoor-Zugspitz-Kreuz (langsam nervts…) Die Schweizerin hat davon noch nicht gehört, lässt es sich erklären. Sie ist danach ziemlich fassungslos. „Wer denkt sich sowas aus?? Was ist eigentlich aus dem guten alten Prinzip „natürliche Auslese“ geworden? Das war doch nicht so schlecht!“
Das Argument des Stärkeren.
„Das ist wie mit den E-bike-Fahren! Was soll das?“ schimpft sie weiter. „Das sind ja die Ober-Trottel!“
Hm… ich denke gerade an den Hüttenwirt-Enkel vom Statzerhaus, Salzburg-Triest, 2021 der Tag nach dem (schlimmen) Abstieg nach Maria Alm. Lest mal nach, ich glaube die beiden würden sich blendend verstehen. Ein echtes Traumpaar, auch wenn ca. 30 Jahre zwischen ihnen liegen. Aber wer weiß? Bei Heidi Klumm funktioniert es ja auch. Ich mag Schweizer und Schweizerinnen eigentlich immer. Diese hier macht es einem grad nicht soo leicht, sie sofort zu mögen.“
„Was habt ihr Deutschen immer mit eurer Alpenüberquerung“, fragt sie, mit Blick auf die diversen „Alpenüberquerung Garmisch-Brixen“-Führern am Tisch.

Sie verzieht dabei so komisch das Gesicht. „Ich hab das Wort vorher noch nie gehört, hier macht plötzlich jeder eine Alpenüberquerung. Ist doch total albern! In der Schweiz gibt es sowas nicht.“
Eine der beiden Weitwanderer-Frauen antwortet nach etwa einer halben Stunde „ich habe über deine Frage nachgedacht. Ich glaube es ist - anders als in der Schweiz - bei uns einfach so, dass da plötzlich der Alpenkamm mitten im Weg steht. Und über den finden wir eben verschiedene Wege drüber.“ Ich mag ja Menschen sehr, die erst nachdenken, und dann freundlich und ruhig antworten. Der Mann ist auch so. Ich eher nicht.
Ich hab im Netz mal ein Bild zur Visualisierung des eben gesagten gefunden. Einige Wege kenne ich ☺️ Die langen 😃

Der Wirt geht durch die Stube und verkündet: „Frühstück gibts von halb 8 bis halb 9!“
Echt jetzt? An meinem Pausentag „ausschlafen“ können? Was für eine großartige Information. Ich bin sehr vergnügt. Morgen kommt die Jele, eine Freundin, aber erst Mittags. Das passt perfekt.
Die beiden Weitwanderer-Damen reagieren anders, sie haben ein tolles Wellness-Hotel gebucht im Tal und wollen da (verständlicherweise) früh sein. Sie wollen jetzt die 11 Euro für Ihr Frühstück zurück. Der Wirt bietet an, es in ein Lunchpaket umzutauschen, dann können Sie es mitnehmen.
Eine faire Lösung finde ich.
Die Dame sagt nein.
Die Begründung? Phänomenal. „Dann müssen wir ja irgendwo 10 Minuten rumsitzen, um das zu essen! Die Zeit haben wir nicht!“ 😂
Letztendlich schenkt sie mir wütend ihre 2 Frühstücks-Marken.
Schade, dass ich nicht mehr Fondsmanagerin bin.
Es wäre ein schönes Beispiel gewesen um zu zeigen, dass sich Menschen eben NICHT immer rational verhalten, wie die diversen Kapitalmarkt-Theorien selbstverständlich unterstellen. Behavioral Finance, die Untersuchung kognitiver Verzerrungen und irrationaler Entscheidungen, at its best.
Ich unterhalte mich noch ein bisschen mit der Schweizerin. Manche Menschen sind in Gruppen ganz anders als allein, ich glaub bei ihr ist das so. Ich frage sie, wie sie es als Juristin schafft, gut auf sich zu schauen. Juristen haben unter allen Berufsgruppen eine der höchsten Burnout-Raten. Sie findet ganz viel Sinn in dem was sie tut, sie gibt mir viele Beispiele, wo sie Gutes bewirken konnte. Sie ist viel draußen, ist intellektuell im richtigen Maße gefordert.
Am Ende des Abends mag ich sie.
Eine Frage bleibt: Wie konnte mir das Wellness-Hotel im Tal nur durchrutschen bei meiner Tourenplanung????





Tolle Fotos! Der Weg zum Gatterl und weiter schaut sehr schön aus. Das Schlamassel samt zerrissenen Hosen nicht so.